Wasser für Pibu / Ridak

Erfolgreicher Projektabschluss

Im Sommer 2020 wurden die letzten Haushalte in Pibu mit einem eigenen Wasseranschluss versorgt. Viele großzüge Spender sowie der persönliche Einsatz unserer Helfer vorort und den dortigen Bewohnern machten die erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes möglich.

Vielen Dank!

Projektbeschreibung

Sauberes Wasser, Trinkwasser bzw. fließendes Wasser ist ein kostbares Gut. Nicht überall haben Menschen Zugang dazu. Das Dorf Pibu / Ridak in den Bergen im nordöstlichen Nepal ist eines davon. Es ist eines der letzten Dörfer ohne ausreichende Wasserversorgung.

 

Im Rahmen von Aufklärungsprogrammen über Hände-, Zahn- und Körperhygiene ist den Mitarbeitern der Nepal Lhomi Society (NELHOS) dieser Missstand aufgefallen. Wie können diese Programme Erfolg haben, wenn es keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trink- und Waschwasser gibt?

Situation

Nepal ist ein Entwicklungsland in Südasien, ein Binnenstaat zwischen China und Indien. Geographisch lässt sich Nepal in drei Regionen einteilen: das Terai (Flachland) im Süden, die Hügelregion und die Hochgebirgsregion im Norden. An diese Einteilung sind auch sozio-ökonomische, kulturelle und sprachliche Unterschiede gebunden. In den nördlichen Hochgebirgsregionen leben hauptsächlich Tibeto-burmesische Volksstämme. Diese ähneln sich in ihren Bräuchen, Kultur und ihrer Sprache, welche mit dem Tibetischen verwandt ist. Zu den ansässigen Volksgruppen zählen u.a. Sherpa, Lowa, Dolpa und Singsa Lhomi. Die Bewohner sind fast ausschließlich Buddhisten, vereinzelt gibt es Christen. Diese nördlichen Regionen sind ganz besonders von Armut und Entwicklungsrückstand betroffen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele Dörfer sind nur zu Fuß erreichbar, oft für mehrere Tage. Einkommensquelle ist hauptsächlich Landwirtschaft, Handel und in manchen Regionen Tourismus. Fließendes Wasser und Sanitäranlagen sind bis heute noch nicht in jeder Region oder jedem Dorf vorhanden. Im Nordosten von Nepal (Sankuwashaba Distrikt) liegt die Region „oberes Arun-Tal“ und wird von den Singsa Lhomi und Nawa Volksgruppen besiedelt. Insgesamt gibt es 15 Dörfer und alle sind bis zum heutigen Stand nur zu Fuß zu erreichen. In den letzten Jahren haben 10 dieser 15 Dörfer fließendes Wasser erhalten, 5 sind noch immer nicht versorgt.

Problemanalyse

Pibu (Singsa Lhomi) bzw. Ridak (Nepalesisch) ist eines davon. Das Dorf liegt ca. 3-4 Tagesmärsche vom letzten Straßenanschluss entfernt (Gola), an der chinesischen Grenze auf ca. 3000m. Die Bewohner sind Angehörige der Nawa Volksgruppe und die meisten leben von Landwirtschaft. Im Rahmen von Gesundheitsprojekten v.a. Aufklärungsprogrammen, ist den Mitarbeitern bekannt geworden, dass es ein erhebliches Problem mit der Wasserversorgung gibt. Die 74 Haushalte, Schule und Polizei-Revier teilen sich 1 Wasseranschluss im Dorf. Dieser Brunnen fördert aber nicht ausreichend Wasser und so müssen die Bewohner das noch benötigte Wasser von einer Quelle in den Bergen geschöpft und in Behältern nach Hause getragen werden. Die Schule hat generell keinen Wasseranschluss und liegt etwas außerhalb des Dorfes. Die Bewohner definieren dies als ihr größtes Problem und dringendstes Anliegen.

Zielgruppe

Zielgruppe des Projektes sind die 70 Haushalte in Pibu / Ridak, ein Dorf, das weit abgelegen im oberen Arun-Tal liegt. Die Bewohner sind Angehörige einer tibetisch-ethnischen Volksguppe (Nawa), sprechen einen tibetischen Dialekt und sind hauptsächlich Buddhisten. 3 Familien sind Christen.

Projektort

Projektziel

Ziel ist es, den Bewohnern von Pibu / Ridak fließendes Wasser in jedem Haushalt zu ermöglichen.

Projektpartner

Wir (Dorchi Nuppa Bhote, Sandra Eisner von Dagu Himalaya) arbeiten in Österreich mit der Nicht-Regierungsorganisation (NGO) „Hilfe die ankommt“ zusammen. In Nepal ist unser Partner und Projektträger die NGO „Nepal Lhomi Society (NELHOS)“. NELHOS hat bereits seit 2008 Erfahrung mit unterschiedlichen Projekten im oberen Arun Tal. Das generelle Ziel des Projektträgers ist es, die Entwicklung der Bewohner des Arun-Tals (Singsa Lhomi, Nawa) zu unterstützen und fördern.


Der Projektträger hat bereits „Mothertongue based Pre-School Programs“ in allen 15 Dörfern der Singsa Lhomi und Nawa Volksgruppen gestartet. Zusätzlich hat NELHOS 2015 einen privaten Gesundheitsposten in Lingam eröffnet. Infolgedessen hat NELHOS Erfahrung mit dem Umgang internationaler Unterstützungsgelder.


Weitere Informationen unter: www.hilfedieankommt.org und / oder www.nelhos.org

Durchführung und NAchhaltigkeit

Im November 2018 wurde eine Feldanalyse und Besichtigung durchgeführt. Im Rahmen dessen gab es zahlreiche Gespräche mit den Einwohnern. In 10 Dörfern dieser Region wurde bereits erfolgreich fließendes Wasser installiert und an diesem Konzept wird sich auch dieses Projekt orientieren. Wir übernehmen die Finanzierung und unsere Partnerorganisation übernimmt die Durchführung. Für das Projekt benötigen wir 35.000 EUR und dies sind die notwendigen Schritte, die wir in den nächsten Monaten vornehmen:

  • offizielle Registrierung unseres Projektes bei der lokalen Dorfgemeinde und der Regierung Nepal’s
  • Planung durch einen Ingenieur
  • Spendensuche in Österreich
  • Materialankauf und -transport
  • Gründung eines Komitees und Start der Bauarbeiten im Frühjahr 2020
  • Abschluss der Bauarbeiten und offizielle Eröffnung im Herbst 2020
Bis Ende 2019 möchten wir einen Großteil der Finanzen gesammelt haben und mit der konkreten Umsetzung starten. Die Dorfbewohner übernehmen die Bauarbeiten und werden dabei von NELHOS unterstützt und betreut. Unsere Ansprechperson bei NELHOS ist Sangmu Lama und sie wird die gesamten Arbeiten in Pibu beaufsichtigen.